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In Sister Act 2 beantwortet Whoopi Goldberg die Frage einer Schülerin, ob diese Sängerin werden könne, mit einem Gleichnis aus der Schriftstellerei. Es geht um den Drang, sich mitzuteilen, zu schreiben. Ich weiß nicht mehr genau, wann ich diesen Drang zum ersten Mal in mir spürte. Das ist lange her. Irgendwann habe ich begonnen selbst zu lesen und alles zu konsumieren, was an exotischen Schauplätzen spielte und exotische Situationen beschrieb. Zuerst war mir die Exotik wichtiger, als die Gleichnisse, die damit gezeichnet wurden. Später änderten sich die Sichtweisen auf die Texte. Bücher, die mich früher einmal fasziniert hatten, haben mir heute nichts mehr zu sagen. Andere lese ich mindestens einmal pro Jahr und entdecke immer wieder Neues. Aber das Wichtigste scheint mir der Drang zu sein, Erlebtes, Gehörtes, Erfahrenes zusammenzufassen, zu verDICHTEN.
Der Weg dahin ist oft unwegsam, mit Fallen und Stolpersteinen gepflastert. Manche Ideen erweisen sich als untauglich. Manche Gedankenspuren verlöschen so urplötzlich wie sie auftauchten, verglühen wie eine Sternschnuppe. Manche landen jedoch im eigenen Garten, ein Findling, ein Meteorit. Dinge, die Geschichten erzählen. Das Problem dabei ist nur, dass ich die Geschichten nur so erzählen kann, wie ich sie verstehe. Das Verständnis einer Geschichte durch einen Leser oder Hörer hängt wesentlich von seiner Vorstellung oder seinem Vorstel-lungsvermögen ab. Das ist ein gewaltiges Dilemma. Trotzdem werde ich mich weiter der Themen annehmen, die mich bedrängen.


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